Du begeisterst Dich im Winter sehr für den Skating-Langlauf-Stil, bist aber bereit, in den wärmeren Jahreszeiten auf Skates umzusteigen und mit etwas Umlernen ganz neue Sportarten zu entdecken, die Dich mindestens genauso fordern? Dann sind die Informationen aus diesem Cross Skating Ratgeber für Dich wahrscheinlich ziemlich interessant …
Was Du in diesem Artikel erfährst?
- Was Nordic Skating – oder genau genommen Cross Skating – überhaupt ist,
- Welche Grund-, Bewegungs- und Bremstechniken dabei von großer Bedeutung sind,
- Warum es einen tollen Beitrag zur Gesundheit leistet und
- Worauf Du bei Deiner Ausstattung achten solltest.
Was ist Cross Skating bzw. Nordic Skating?
Mit dem Begriff Nordic Skating / Blading bezeichnet man eine Sportart, die mit Skates und Stöcken ausgeübt wird. Sie ist dem Skilanglauf nicht ganz unähnlich, eignet sich aber für andere Jahreszeiten und Untergründe.
Eng mit ihr verwandt, aber durch spezielle Skates, Stöcke und Techniken keinesfalls komplett identisch ist das Cross Skating, das im folgenden Artikel vorgestellt werden soll. Dabei handelt es sich um den Vorläufer des Skatings beim Skilanglauf. Insofern ist es nicht als Wintersport-Ersatz zu betrachten, sondern stellt eine ganz eigenständige Sportart dar, die von Anfang an für Wege ohne Schnee in einem nicht allzu Offroad-mäßigen Gelände gedacht war. Somit daher sind die Skates natürlich in einem bestimmten Grad geländetauglich und eignen sich für nicht zu groben Schotter, Park- und stabilere Waldwege und Co. Dennoch ist das Cross Skating bei Weitem nicht mit einem Geländelauf oder einer Mountainbike-Tour zu verwechseln. Obwohl Dir schon deutlich mehr Strecken als für das Inline-Skaten zur Verfügung stehen.
Sportlich-ambitioniert ist die Sportart aber trotzdem! Durch die variablen Bewegungsabläufe (die nachher noch genauer vorgestellt werden) wird Dein ganzer Körper ähnlich intensiv wie beim Langlauf trainiert. Und das bei noch mehr technischen Variationen wie beim Skating-Langlauf. Gleichzeitig eignet sie sich durch das geringe Unfallrisiko aufgrund des stabilen Stands und der vergleichsweise leicht zu bedienenden Bremsen auch gut für Einsteiger*innen.
Übrigens: Wenngleich das Cross-Skaten auch gerne einmal als „Skiken“ bezeichnet wird, greift dies zu kurz. Skikes sind lediglich die Modelle eines gleichnamigen Herstellers. Daraus ergibt sich, dass alle Skike Cross Skates* sind, aber nicht alle Cross Skates im Umkehrschluss auch Skikes. Und wie bereits angedeutet: Nein, Nordic Skating, genauer gesagt Blading und Cross Skaten sind nicht identisch. Dennoch sollen diese Bezeichnungen aufgrund von etwas Abwechslung beim Lesefluss hier als Synonyme gebraucht werden. Sicherlich lässt sich darüber trefflich streiten, aber machen wir trotzdem einfach weiter im Text …
Cross Skates oder Speedskates für Nordic Skating?
Wie bereits ganz am Anfang beschrieben, wird mit dem Begriff Nordic Skating oder Blading eigentlich ein Sport beschrieben, bei dem mit Stöcken und Inlinern geskatet wird. Wer möchte und technisch dazu in der Lage ist, darf dabei auch auf Speed Skates zurückgreifen. Dabei handelt es sich um flach geschnittene Skates, die über schnelle Speed Kugellager und vier bis fünf große Rollen (mit 9 bis 12,5 Zentimeter-Durchmesser) verfügen. Technische Gegebenheiten, die 70 km/h in Reichweite geraten lassen und die Bart Swings [3] beim 2015er Berliner Marathon in sage und schreibe 56 Minuten und 48 Sekunden ins Ziel trugen. Hier findest Du stark reduzierte Speed Skates*.
Allerdings muss klar gesagt werden, dass Speed Skates NICHT zum Cross Skaten geeignet sind. Hierbei geht es nicht um Speed, sondern um die Möglichkeit, auch auf unebenen Untergründen zu laufen. Hinzu kommt, dass die Konstruktionen und Lauftechniken vollkommen andere sind und Speed Skates ohnehin nur für erfahrenere Skater*innen infrage kommen. Für das Cross Skating benötigst Du dementsprechend auch dafür ausgelegte Skates, wie die…
Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie gleichermaßen auf festen wie etwas instabilen Untergründen genutzt werden können und sowohl mit als auch ohne Schuhe zu haben sind. Hinzu kommen ein bis zwei Bremsen pro Schuh und zwei Luftreifen (oft im Bereich 5 bis 8 Zoll). Somit kannst Du schon an der Auswahl aus integriertem und separat einsetzbarem Schuh erkennen und der Rollenzahl erkennen, dass es sich um unterschiedliche Varianten für unterschiedliche Ansprüche handelt. Einerseits Geschwindigkeit und andererseits Fahrsicherheit auf verschiedenen Untergründen. Diese wird bei den Cross Skates unter anderem auch dadurch gewährleistet, dass die Ferse genauso wie der Rest des Fußes über den Schuh am Skate fixiert ist.
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Die häufigsten Fehler beim Cross Skating
Zugegeben, eigentlich ist es demotivierend, direkt mit dem anzufangen, was Du falsch machen kannst. Zumal es in einem der nächsten Absätze auch genau darum gehen soll, wie diese Variante des Skatings tatsächlich funktioniert. Doch da der Unterschied zwischen richtigem und falschem Stockeinsatz gerade ohnehin schon Thema war, an dieser Stelle einige kurze Einwürfe dazu. Vielleicht helfen sie ja dabei, Dir bei etwas Langlauf-Erfahrung die Differenzen gleich ein wenig vor Augen zu führen.
Falscher Umgang mit den Stöcken
Die Stocklänge stimmt nicht
Fehler Nummer eins und der direkt beim Start – das kann Dir gleich den Einstieg ins Nordic Blading richtig verhageln. Zu lange Stöcke sind das Ende jeder ökonomischen Schubtechnik – ebenso wie zu kurze. Sicherlich ist zu beachten, dass Deine Grundhaltung ziemlich aufrecht ist. Aber dennoch ist eine angepasste Stocklänge das A und O und deswegen geht es im Stock-Absatz auch noch einmal genauer darum. Übrigens: Nicht nur Deine eigene Körpergröße und Haltung, auch die Geländegegebenheiten (bergiges Gelände kürzer, Flachland länger)sind bei der Länge zu berücksichtigen!
Schein-Sicherheit beim Bremsen und Balance-Halten
Nein, die Stöcke sollen Dich nicht beim Balance-Halten und erst recht nicht beim Bremsen unterstützen. Im schlimmsten Falle verletzt Du Dich dadurch nur ganz fies. Kein Wunder, dass kompetente Cross-Skating-Trainer*innen in ihren Kursen immer dafür sorgen, dass zumindest 50 % der Zeit ohne Stöcke geskatet wird. Auf diese Weise stehst Du einfach besser und sicherer auf Deinen Füßen und konzentrierst Dich beim Skaten viel besser auf das Laufen und den richtigen Stockeinsatz. Ohne Schwanken, Ohne Hacken der Stöcke in den Boden, ohne zu weites Weghalten der Stöcke vom Körper.
Der falsche Rhythmus
Wie beim Langlauf kommt es beim nordischen Skaten darauf an, dass Stockeinsatz und Lauftechnik rhythmisch miteinander harmonieren. Also Stockstich- plus Schub müssen zur Ausstemmphase passen. Wie dies am zuverlässigsten funktioniert, lernst Du aber schnell in geprüften Anleitungen oder bei guten Trainer*innen.
Klammergriff
Wer seine Stöcke zu fest packt und die Öffnungsphase in Bezug auf die Hand vergisst, erlebt es zuweilen, dass die Stockspitzen nach dem Stockschub im Himmel landen. Keine gute Idee für den Rhythmus …
Zu weit nach vorn gestochene Stöcke
Das kann dazu führen, dass Du Dir die Stöcke zwischen die Beine fädelst, weil Du beim Ausstemmen an deinem eigenen Fuß vorbeifährst. Dabei ist es gar nicht nötig, Dich über die Stöcke zu wuchten, stattdessen hat der Stock nichts vor dem Vorderrad zu suchen. Aber keine Sorge – gute Erläuterungen und ausreichendes Training verhindern das.
Rutschen statt zu stechen vs. abgebrochene Spitzen
Klar, die Stöcke helfen Dir beim Schwung holen. Aber es kann sein, dass die Stöcke auf einem glatteren Boden wegrutschen. Das liegt meist daran, dass geübte Cross-Skater*innen die Stöcke für die Sportart angemessener, also weniger stark gekippt stechen. Zusätzlich spielt auch die richtige Kraftdosierung eine wichtige Rolle. Abgebrochene Spitzen sind mehrheitlich die Folge von deutlich zu viel Kraftaufwand, der oft die eigenen Lauf-Unsicherheiten ausgleichen soll. Insofern: Wenn Du gut und sicher ohne Stöcke läufst, kommt dies hinterher auch Deinen Stockspitzen zugute!
Probleme mit den Cross Skates
Die Gelenke werden nicht genug gebeugt
Falls die Federung nicht stimmt und alle Muskeln und Gelenke über Gebühr angespannt werden (was insbesondere am Anfang keine Seltenheit und erst recht keine Schande, nur nicht ungefährlich ist), steigt die Sturzgefahr. Das liegt daran, dass gebeugte Gelenke beim Abfedern von Unebenheiten helfen und ihre steifen Vettern den Körper zusätzlich Schwanken oder Wackeln lassen. Von großer Bedeutung sind deswegen die Oberschenkelmuskeln und ein ausreichendes Training dieser Partie. Denn wenn sie für einen sicheren Stand sorgen, ziehen Hüfte, Knie und Sprunggelenk nach. Vorteil beim Nordic Skating: Die Oberschenkelmuskeln profitieren bei dieser Sportart besonders vom schnellen Zuwachs in puncto Kraft.
Die Fußgelenke knicken nach innen
Diesen Punkt kennst Du sicherlich von Kindern, die das erste Mal Schlittschuh laufen. Mit nach innen geknickten Sprunggelenken kommt man einfach nicht gut voran, auch wenn der Körperschwerpunkt mittig auf den Hüften liegt. Wie aber kommst Du schneller und länger auf die Außenkanten Deiner Cross Skates, um leichter und sicherer balancieren zu können? Ganz einfach: Checke, ob sich Deine Augen und Hüfte wirklich in der Spur Deines Skates befinden – und ob Du wirklich eine gerade Linie läufst. Auf diese Weise bist Du dem sportlichen Gleiten und der Körpergewicht-Verlagerung von einem auf den anderen Fuß gleich deutlich näher.
Bis zum Himmel hochgezogene Beine …
… bringen ebenfalls nichts. Im Gegenteil, dadurch wirst Du Deine Beine höchstwahrscheinlich nicht mehr geschickt schließen. Das hat allerdings negative Konsequenzen für die Geschmeidigkeit Deines Fahrrythmus‘. Also: Fuß immer flach heranziehen!
Die Gleitphasen fallen zu kurz aus
Wer nicht sicher steht und einen ungünstigen Laufstil pflegt, kommt natürlich auch seltener in den Genuss einer langen Gleitphase und der damit verbundenen Leichtigkeit. Um dies möglichst schnell zu ermöglichen, solltest Du freilich bereits beim Kauf der Cross Skates und der Stöcke darauf achten, dass sie Deinem Körper korrekt angepasst sind. Aber was hilft denn nun davon abgesehen wirklich, wenn es um einen sicheren Stand, genug Balance und Dynamik geht? Trainieren, trainieren, trainieren. Und sich dabei immer wieder korrigieren (lassen) und auf einen sicheren Stand, Balance und nicht zu hochgezogene Füße achten.
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Welche Techniken gibt es beim Nordic Skating?
Wie schon angedeutet, ähneln sich die Langlauf- und die Cross-Techniken in gewissen Zügen. Allerdings sind nicht alle Techniken wie die Führarmtechnik beim Skilanglauf, beim Cross-Skating sinnvoll und umgekehrt. Deswegen findest Du in den folgenden Abschnitten einige Beispiele für beim Cross Skaten tatsächlich angewandte Bewegungsmuster und ihren ungefähren Ablauf. Für noch genauere Informationen lohnt sich zudem auf jeden Fall ein genauerer Blick in gut (!) gemachte Anleitungen oder eine Nachfrage bei speziell geschulten Cross-Skate-Trainer*innen.
Der Schlittschuh- oder Skating-Schritt
Der Schlittschuh- oder Skating-Schritt ist die Grundstilart der Gesamtbewegung. Diesen muss jeder Skater beherrschen, andernfalls wird sie Fahrt mit Stöcken sogar noch gefährlicher. Mittels Wechsel beim seitlichen Abstoß erzeugt man beim Skating-Schritt über die Auswärtsstellung der Skates seinen Antrieb. Dies erfolgt ohne Stockeinsatz. Hierbei erfolgt eine nahezu vollständige Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das andere. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass kein Übergewicht zu einer Seite entsteht, da man sonst um einen seitlichen, den Rhythmus unterbrechenden Ausgleichsschritt nicht umhinkommt.
Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten bietet Dir der Skating-Schritt in der Abfahrt die einzige Antriebsmöglichkeit. Denn die Stöcke kannst du bei hohen Tempi nicht mehr schnell genug bewegen. Wenn Du langsamer unterwegs bist, etwa am Berg oder auf glatten Untergründen, kannst Du den Skating-Schritt allerdings nicht mehr effizient durchführen. Daher bietet er sich vorwiegend für Abwärtsfahrten an.
Schlittschuhschritt mit Doppelstockschub (auch 1:2 Skating / Zweitakter)
Wenn Du 1:2-Skating betreibst, machst Du nach einem Doppelstockschub zwei Skating-Schritte. Dabei setzt Du mit dem Doppelstockschub kurz vor dem Beineinsatz zu einer Seite ein. Dies ist erst einmal ein gewöhnungsbedürftiger Rhythmus, da Du neben der Wechselbelastung der Beine eine gleichzeitige Belastung beider Arme verkraften musst. Allerdings ist er recht ökonomisch und kann zur schnellsten Bewegungstechnik beim Cross-Skating werden. Fortgeschrittene betreiben das noch schnellere 1:1-Skating und den Permanent Schub, dies ist allerdings auch anstrengender.
Weiter differenziert wird bei diesem Stil zudem in das 1:2-Skating mit dem aktiven Armschwung sowie in die Führarm-Technik. Dies ist aber nicht notwendig, denn der Skate Einsatz kann schmal und damit der Oberkörper aufrecht bleiben. Daher ist die Führarmtechnik im Cross-Skating nahezu überholt. In der Praxis ist die Asymmetrie beim Cross-Skating am Berg deutlich weniger ausgeprägt als beim Skilanglauf. Dennoch orientieren sich zahlreiche Skater nach wie vor am Skilangläufer. Bei zügigen Kurvenfahrten ist das 1:2-Skating vorteilhaft, natürlich dann mit einem Stockschub auf den Schub des kurven äußeren Beines.
Doppelstockschub
Bei der Doppelstockschubtechnik leistest Du mit den Beinen nur die Haltearbeit. Der Antrieb erfolgt durch die Arme, mit denen Du beide Stöcke bewegst. Diese Technik ist beim 1:2-Skating ein wesentlicher Bestandteil.
Anders, als Du im ersten Moment wahrscheinlich denkst, geht diese Technik nicht nur auf die Arme, sondern beansprucht den ganzen Körper. Durch leichtes Nachgeben bei jedem Armschwung und die Stabilisierungsarbeit belastest Du Deine Beine höher, als es zunächst scheint. Außerdem werden in Bauch und Rücken diverse Muskelpartien beansprucht, die diese Technik zusätzlich anstrengend werden lassen. Trotzdem solltest Du sie können, da sie Dir vorwiegend auf unsicherem Gelände einen sicheren Stand auf allen Rändern ermöglicht.
Schlittschuhschritt mit Doppelstockschub (1:1-Skating, alternativ Eintakter)
Beim 1:1-Skating unterstützt man jeden Skatingschritt mit einem Doppelstockschub. Auf diese Weise kannst Du schnell ein hohes Tempo erreichen, für ungeübte Cross-Skater ist dieser Schritt aber ziemlich anstrengend. Beim Übergang von der Ebene in einen Anstieg kannst Du das 1:1-Skating mit kürzeren Stockschüben anwenden, um den Schwung noch für eine Weile aufrechtzuerhalten. Aufgrund des schnelleren Armrhythmus‘ erfordert dieser Schritt aber ein gewisses Training und sollte erst nach den grundlegenden Bewegungsmustern erlernt werden.
Dennoch solltest Du diesen Stil möglichst bald erlernen. Immerhin ermöglicht er es Dir, minutenlang ausdauernd fahren zu können. Wenn der Untergrund nicht sonderlich glatt ist, bietet Dir das 1:1-Skating eine optimale Standsicherheit. Dies bestätigen auch erfahrene Skater, die ihn als einfachste Technik im schweren Gelände bezeichnen.
Halbschlittschuh- oder Siitonen-Schritt
Bei diesem Schritt richtest Du einen Skate in Fahrtrichtung aus, der Antrieb erfolgt dann ausschließlich mit dem anderen Bein. Dies ist ein guter Schritt für schmale Durchfahrten. Viele Skater halten ihn allerdings für überholt und verlassen sich lieber auf eine asymmetrische Technik, bei der auch das Rollbein eingesetzt wird.
Diagonal-Skating
Bei der Diagonal-Technik kombinierst Du die Schlittschuh-Schritttechnik mit einem abwechselnden Einsatz der Stöcke, die für synchronen Antriebsschub auf beiden Seiten sorgen. Sollte Dich die Kraft verlassen oder die Steigung zunehmen, kann das Diagonal-Skating sehr kraftsparend und daher sinnvoll sein. Da Du Dich im Zickzack fortbewegst, ist diese Technik bei höherer Geschwindigkeit natürlich nicht ökonomisch.
Dreipunkt-Technik
Diese Technik wurde nicht vom Skating-Skifahren abgeschaut, sondern originär für die Cross-Skates entwickelt. Hierbei wird die Eigenschaft genutzt, dass die Cross-Skates Räder besitzen und relativ kurz sind. Empfehlenswert ist die Technik auch für einen besseren Stand in schwerem Gelände. Zum Abstützen bleibt das Hinterrad immer auf dem Boden. Zwar ist das recht kraftaufwändig, bietet aber auf schwerem Gelände manchmal die einzige Art der Vorwärtsbewegung.
Permanentschub
Beim Permanentschub-Skating stimmst Du den abwechselnden Stockeinsatz so ab, dass Du damit den gleichmäßigsten und permanentesten Vortrieb aller Skating-Schritte erzeugen kannst. Hierfür ist Timing das A und O, außerdem musst Du den teils sehr kräftigen Armschub mit der Bauchmuskulatur stabilisieren können. Der Stockschub wird bei dieser Technik direkt nach hinten umgesetzt, wodurch Du ein erhebliches Tempo erreichen kannst. Natürlich muss Dein Herz-Kreislauf-System diesen Mehreinsatz bewältigen können. Dieser Stil des Skatings gilt als eine der anstrengendsten Ausdauersportarten und erfordert ein kontinuierliches Training.
Triple-Push
Noch in der Entwicklungsphase befindet sich diese druckvollste aller Antriebstechniken, die eine deutlich erhöhte Leistungsfähigkeit voraussetzt. Es sieht allerdings danach aus, dass erfahrene, trainierte Skater mit dem Triple-Push mindestens das gleiche Tempo, wie beim Permanentschub-Skating erreichen. Möglicherweise sind sogar noch höhere Tempi drin. Aktuell analysieren Sportwissenschaftler die aktuellen Ergebnisse.
Cross Skates mit Schuh oder ohne Schuh?
Beim Nordic Skating hast Du in Bezug auf die Skates die Auswahl zwischen Skates mit und ohne Schuhen. Im Prinzip so ähnlich wie bei Schlitt- oder Rollschuhen, wobei Du bei der zweiten Variante Deine eigenen Schuhe festschnürst. Daraus ergeben sich verschiedene Vor- und Nachteile.
Cross Skates mit integrierten Schuhen
Vorteile
- Hier ist der Schuh direkt mit dem Skate verbunden und verfügt daher über eine ergonomisch perfekte Verbindung zum Schuh. Ein klarer Pluspunkt, wenn es um das Kontakt-Halten des Fußes zum Skate geht.
- Die Schuhe sind häufig sehr stabil, sodass das Sprunggelenk in bestimmten Grenzen gleich ein wenig mehr Stabilität erfährt.
Nachteile
- Der Schuh muss passen, ansonsten bringt der teuerste Boot nichts. Dies gilt insbesondere für die Fälle, in denen die Boots so steif sind, dass ein sauberes Vorderfuß-Anheben deutlich erschwert wird.
- Die Fersenüberhöhung mancher Modelle ist ziemlich Oldschool im ungünstigeren Sinne und holt Dich übertrieben weit vom Boden weg, weil inzwischen aufrechter geskatet wird.
- Wenn Du eine Panne hast oder eine Pause ohne Cross Skates machen willst, musst Du separate Schuhe dabei haben.
Cross Skates mit Deinen eigenen Schuhen
Bei dieser Variante sorgt ein Klettverschluss über eine Fixierung im Vorderfußbereich, während die Knöchel- und Spannregion per gepolstertem Schaft mit Ratschensystem justiert werden. Zudem hält ein drittes Verschluss-System Deine Fußfessel an Ort und Stelle.
Vorteile
- Keine separaten Schuhe bei Pausen oder Pannen notwendig.
- Leichteres Finden eines idealen Schuhs und durch die damit verbundene Flexibilität auch ein besseres Gefühl in den Füßen, was einen korrekteren Fahrstil ermöglicht.
Vor- und Nachteil (je nach Können)
- Das Sprunggelenk muss von allein zu mehr Stabilität gelangen. Dieser Lernprozess bereitet anfangs gegebenenfalls ein paar mehr Schwierigkeiten, erweist sich im Laufe der Zeit aber als Vorteil.
Nachteile
- Du musst überhaupt wissen, welche Schuhe sich zum Cross Skaten eignen.
- Es ist ein detailliert scharfes Anpassen des Skates an einen solchen Schuh notwendig. Problem dabei: Es gibt Cross Skates, die eine permanente, bombenfeste Verbindung zwischen Skate und Schuh von der Bauart her gar nicht zulassen.
Kleiner Exkurs: Die richtigen Schuhe für das Nordic Skating
Falls Du Dich für separate Schuhe entscheiden möchtest, an dieser Stelle noch einige Tipps für die richtige Auswahl.
Die Sohle sollte schmal und fest sein. Ziemlich gut eignen sich Vollgummi-Sohlen mit Breiten der Vordersohle von höchstens 110 Millimetern und 75 bis 85 Millimetern beim Absatz. Zusätzlich ist ein seitlich so gerade wie möglich gebauter Absatz inklusive senkrecht abfallender Seiten ideal. In dieser Hinsicht empfehlen sich beispielsweise Skating-Langlauf-, MTB- oder Wanderschuhe. Ihre Sohlen sind auch über die gesamte Länge ziemlich steif und verstärken den Halt, den Du benötigst. Was im Umkehrschluss bedeutet: Finger weg von Joggingschuhen und Co., die sehr biegsame und weiche Sohlen mitbringen.
Eine feste, über den Spann verlaufende Schnürung sorgt für einen stabilen Fuß. Wenn Du den Skate anhebst, trägt der Schuh das gesamte Gewicht des Skates – und dabei ist es wichtig, dass der Fuß kein Spiel hat. Will sagen: Halbhohe oder knöchelhohe Schuhe, die diese (und die oben genannte) Bedingung erfüllen, sind potenziell ebenfalls heiße Kandidaten für einen Ausflug mit Dir.
Welche Länge müssen Nordic Skating Stöcke haben?
Oft hört man die Standard-Faustformel „Körpergröße x 0,9 / 0,92“. Doch damit kommst Du in Bezug auf Nordic Skating Stöcke* nicht weit. Das liegt daran, dass es tiefere und höhere Skates gibt, die sich in Bezug auf die Standhöhe gerne einmal um 8, manchmal sogar um 15 Zentimeter entscheiden. Und dann benötigst Du natürlich unterschiedlich lange Stöcke, um das auszugleichen, logisch. Ganz davon abgesehen, dass die Körperhaltung und der Stockeinsatz beim Cross Skaten eben anders als bei Langlauf und Co. sind. Deswegen bietet es sich an, sich nach den individuellen Gegebenheiten zu richten. Ganz grob gesagt wählen Einsteiger*innen am besten Stöcke, die im Bereich „Körpergröße minus 6 bis 12 Zentimeter“ liegen und fortgeschrittene Modelle mit „Körpergröße minus 3 bis 9 Zentimeter“.
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Sicherlich erscheint es anfangs leichter, mit kürzeren Stöcken zu skaten. Unter dem Strich funktioniert es mit längeren Varianten aber oft besser. Es lohnt sich also, als Anfänger*in mit längerfristigen Ambitionen und viel Einsatzwillen nicht die Kürzesten zu nehmen. Schon allein im Hinblick auf einen sicheren Stil und einen effizienten Antrieb. Hier einmal ein kleiner Überblick, worin die wesentlichen Unterschiede zwischen längeren und kürzeren Stöcken liegen:
kürzere Stöcke:
- bieten sich im Gelände an, das wenig flache Teilstücke besitzt
- setzen ein tieferes Bücken beim Abdrücken voraus
- eignen sich bei unbeweglicheren Schultergürteln und etwas weniger Kraft in den Armen
- lassen nicht ganz so hohe Geschwindigkeiten wie längere Stöcke zu
längere Stöcke:
- perfekt für ebene Strecken und leichtere Geländetypen geeignet
- ideal für einen möglichst aufrechten Skating-Stil
- ermöglichen eine schnellere Fahrt
- sind bei einem guten Stil und etwas mehr Erfahrung mit einem sehr präzisen und damit effizienteren Einsatz verbunden
- bieten sich für den Permanentschub besonders an
- gut, wenn genug Kraft in den Armen und bewegliche Schultergelenke vorhanden sind
Weitere Kennzeichen geeigneter Stöcke
Wie aus den oben gemachten Angaben ersichtlich geworden sein dürfte, eignen sich Langlauf- und Nordic-Walking-Stöcke wegen der speziellen Längenanforderungen NICHT zum Cross Skaten. An dieser Stelle Geld sparen zu wollen, geht also nach hinten los.
Verstellbarkeit
Das Motto „Spare kein Geld an der falschen Stelle“ betrifft auch häufig verstellbare Stöcke, die im Durchschnitt schwerer als ihre fixen Brüder sind und deren Gewicht die Bewegungspräzision etwas verschwimmen lässt. Zumal es nicht so viel Spaß macht, die Stöcke zwischendurch immer wieder anzupassen. Dennoch gibt es einen triftigen Grund, sie trotzdem in Betracht zu ziehen. Wenn Du noch nicht genau weißt, was die wirklich beste Stocklänge für dich ist, kannst Du mit ihnen ziemlich gut experimentieren. Und wenn Du Dir dann sicher bist, steigst Du auf feste Stöcke um.
Material
Beim Material bieten sich sowohl Aluminium als auch Carbonfasern an. Carbonstöcke (oder zumindest solche mit einem hohen Carbonanteil zwischen 70 und 90 %) bieten sich für Skater*innen mit höheren sportlichen Ambitionen an. Aluminium mag bei Unfällen zwar ein wenig fester sein und reißt auch nicht so schnell. Dafür ist die Zugfestigkeit geringer. Außerdem sind die Stöcke deutlich schwerer, biegsamer, lauter beim Aufsatz auf harte Böden und können in weichen Varianten von starken Skater*innen mit großer Armkraft schon einmal verbogen werden. Insofern bietet es sich an, auf längere Sicht mit Carbon-Modellen zu skaten. Ohnehin gilt: Biegefest im Sinne von steif oder flexibel – das ist hier die Frage. Beides auf einmal kann nicht realisiert werden. Und wer kann, skatet wahrscheinlich mit biegefesten Stöcken am besten.
Griffe
Bei den Griffen hast Du die Auswahl zwischen Stöcken mit Gummi- genauer gesagt Kunststoff– oder Kork-Griffschalen. Kork-Griffschalen findest Du dabei meist an qualitativ besseren und teureren Stöcken. Dafür nimmt es aber auch den Schweiß besser auf und verhindert damit effektiver die Entstehung von Blasen oder sogar offenen Stellen. Was die Griffschlaufen betrifft, lassen sich klassische Schlafen mit Klemmmechanismus zur Weitenverstellung und noch individueller verstellbare Varianten ergänzendem Klettverschluss unterscheiden.
Spitzen
Die Spitzen für Cross-Skating-Stöcke kommen ohne Teller aus und bestehen aus einem sehr harten Material, das selbst auf Beton oder Asphalt genügend Halt findet. Dafür wird der Kunststoffkörper mit einer Hartmetallspitze versehen, die sich entweder festkleben oder aufstecken lässt. Einige Modelle verfügen zwecks optimierter Dämpfung zudem über einen Gummipuffer auf der Metallspitze.
Cross Skates Reifen & Reifendruck
Reifen
In Bezug auf Cross Skates Reifen* (Rollen) hast Du die Auswahl zwischen Kunststoffreifen und Luftreifen. Kunststoffrollen laufen prinzipiell schneller, ziehen aber auch eine schlechtere Kontrolle und Haftung sowie einen längeren Bremsweg nach sich und sind nicht wirklich geländetauglich. Letztlich ein echtes Argument für Luftreifen.
Bleiben noch die Fragen nach der Größe und dem Luftdruck zu klären. Diesbezüglich ist Folgendes anzumerken:
- Kleinere Räder sind leichter, lassen sich mit kleineren Skates fahren, im Rahmen stabiler und versprechen eine größere Handlichkeit.
- Größere Räder sind dafür geländegängiger.
Bei den Größen lassen sich Werte von 5 Zoll (etwa 12 Zentimeter) bis 12 Zoll (gut 30 Zentimeter) unterscheiden. Die meisten Cross Skates, mit denen Du im Gelände gut zurechtkommst, werden dabei mit 6 (15 bis 15,6 Zentimeter) bis 8 Zoll (20 cm) genutzt.
Reifendruck
Und der Luftdruck, wie hoch muss der in etwa sein (Werte für 2-Rollen-Skates)?
- schmale 5-Zoll-Reifen: 7,5 bis 9,0 bar
- schmale 6 -Zoll-Reifen: 7,0 bis 8,5 bar
- mittelbreite 7-Zoll-Reifen: 4,5 bis 7,0 bar
- schmale 8-Zoll-Reifen: 6,5 bis 8,5 bar
- breite 8-Zoll-Reifen: 3,0 bis 6,0 bar
Faustformel: Je mehr Du wiegst und je schneller Du fahren möchtest, desto höher sollte der Luftdruck sein. Am besten tastest Du Dich jedoch im Laufe der Zeit an den für Dich idealen Wert heran und notierst Dir, wie das Fahrgefühl zu welchem Zeitpunkt war. So bekommst Du im Laufe der Zeit einen ziemlich guten Überblick.
Zwischenfazit: Je nach Reifengröße und gewünschtem technischen Anspruch liegen die Luftdruckwerte für Cross-Skates zwischen etwa 3 und 9 bar.
Damit dies auch so bleibt, musst Du Deine Reifen regelmäßig aufpumpen, bei bar-Werten unter 5 sogar vor jeder Fahrt, damit Deine Schläuche nicht kaputtgehen. (Dies trifft allerdings nur dann zu, wenn Du lediglich ein- bis zweimal skatest, weil man von einem Druckverlust von etwa einem Bar pro Woche ausgeht. Ansonsten einfach regelmäßig kontrollieren.) Zum Aufpumpen benötigst Du natürlich eine dafür geeignete Pumpe, die Du aber problemlos im Fachhandel vor Ort oder im Internet erhältst.
Cross Skates Ausrüstung: Was wird benötigt?
Neben den Skates, gegebenenfalls dazu passenden Schuhen, Stöcken und geeigneter Bekleidung darf die Schutzausrüstung beim Nordic Skating nicht fehlen. Dazu zählen die folgenden Elemente.
Hand-, Knie- und Ellenprotektoren
Bei den Handprotektoren kannst Du im Zweifelsfall auf Deine Langlaufhandschuhe zurückgreifen. Ansonsten stellen Dir verschiedene Hersteller geeignete Cross-Skating-Modelle zur Verfügung.
Wrist Guards wie beim Inline-Skaten oder Fahrradhandschuhe eignen sich jedoch nicht. Das liegt daran, dass Du mit den ersten die Stöcke nicht gut halten kannst und Fahrradhandschuhe die Fingerkuppen und -nägel nicht ausreichend schützen.
Dafür sind die weiteren Protektoren* leicht zu beschaffen, da Knie und Ellenbogen prima mit klassischen Inline-Skating-Varianten geschützt werden können.
Bequemer Handschutz
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Helm
Ein Helm muss sein, immerhin möchtest Du Deinen Kopf im Zweifelsfall ja so gut wie nur möglich gesichert wissen. Greife dabei aber bitte nach Möglichkeit nicht einfach nur auf einen Fahrradhelm zurück. Dieser hat in der Regel keinen Kinnschutz, was beim Nordic Bladen vorteilhaft ist. Allerdings ist ein Fahrradhelm, der…
- der EN 1078-Norm entspricht,
- eine CE-Kennzeichnung besitzt,
- über Lüftungsschlitze plus Netzeinlagen verfügt und
- dessen Befestigungsriemen leicht einstell- und verschließbar ist,
…besser als nichts. Ohnehin solltest Du den Helm regelmäßig auf Festigkeit und Stabilität überprüfen und ihn nach einem Sturz (auch ohne von außen erkennbare Bruchstelle!) austauschen. Bei einem Aus-Versehen-Fall auf den Boden ist ein Wechsel aber nicht zwangsweise notwendig.
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Sportbrille
Die Augen mit einer Sportbrille zu schützen, bedeutet, die Risiken, die Zugluft, Staub, Steinchen, Insekten und die UV-Belastung mit sich bringen, zu minimieren.
Ersatzräder
Wenn ein Rad kaputtgeht (was nicht der Fall sein muss, aber dennoch vorkommt), lohnt es sich, wenn Du zu Hause passende Alternativen* hast, die sich schnell und unkompliziert einsetzen lassen.
Tasche
Du möchtest Deine Cross Skates und eventuell auch Deine Stöcke und weiteres Zubehör sicher im Auto transportieren? Unter diesen Umständen ist eine geeignete Tasche empfehlenswert, die möglichst stabil ist, den notwendigen Platz bietet und gegebenenfalls auch noch kleine Seitentaschen besitzt, in denen Du etwa Deine Sportbrille, Handschuhe, Ersatzräder und Co. unterbringen kannst. Welches Modell sich dabei besonders empfiehlt, hängt von Deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Idealerweise…
- ist die Tasche aber aus einem stabilen Material gefertigt,
- verfügt über längenverstellbare Gurte oder Trageriemen (die am besten gepolstert sind) und
- passt größenmäßig zu Deinen Skates, sodass diese das Format nicht sprengen, aber auch nicht groß verrutschen können. Weiteres Zubehör findet ja am besten in zusätzlichen Seitentaschen Platz.
Nordic Skating Set für Anfänger: Worauf achten?
Zugegeben: Cross Skating ist eine Sportart, die Körper und Portemonnaie gleichermaßen fordert. Bereits für die Skates musst Du bei hochwertigen Modellen* mit einem Preis von 300 € aufwärts rechnen. Und dann kommen selbstverständlich noch die Stöcke, das Schutzzubehör und die Kleidung mit dazu. Der Tipp daher: Versuche erst einmal, Dir ein an Dich und Deine Bedürfnisse angepasstes Set aus Skates und Stöcken zu leihen. Dies ist insbesondere im Rahmen eines Einsteiger*innen-Kurses eine ausgezeichnete Idee, denn so hast Du…
- einerseits gleich eine (hoffentlich) kompetente Beratung und
- brauchst andererseits nicht zu viel Geld auszugeben, bevor Du weißt, ob das Cross Skaten wirklich genau Deine Sportart ist.
Abgesehen davon bieten verschiedene Anbieter bereits fertig zusammengestellte Sets her. Die Preise dafür liegen meistens im mittleren dreistelligen Bereich. Viel Geld, das gut investiert sein will. Lese Dir daher die einzelnen Produktbeschreibungen von Stöcken und Skates genau durch und achte darauf, ob alle Bestandteile Deinen Ansprüchen (Skates, mit oder ohne Schuhe, welches Gelände, Rädergröße, etc.) tatsächlich entsprechen. Falls nicht, besteht auch oft die Möglichkeit, Stöcke und Skates selbst zusammenzustellen.
Unter dem Strich ist es am wichtigsten, dass Du sicher und stabil (aber nicht wie festgetackert!) unterwegs bist. Denn nur dann macht das Cross Skaten dauerhaft Spaß. Dabei sollen Dich die größenmäßig passenden Skates und Stöcke* selbstverständlich unterstützen. Aber nur, wer technisch richtig läuft, wird seine Touren ernsthaft genießen. Der Preis des Materials allein macht den Erfolg dann doch nicht aus.
Häufige Fragen & Antworten
Welche Bekleidung zieht man beim Nordic Skating an?
Neben dem richtigen Zubehör ist auch die richtige Bekleidung für das Cross Skating von großer Bedeutung. Diese ähnelt sehr weitgehend der Langlaufbekleidung, ist also ausgesprochen atmungsaktiv und liegt tendenziell eng am Körper an. Diese Eigenschaften sind deshalb wichtig, weil es sich um eine sehr schweißtreibende Sportart handelt, bei der der Abtransport von Feuchtigkeit nach außen hin eine wesentliche Rolle spielt. Gleichzeitig minimieren enganliegende Kleidungsstücke den Luftwiderstand und fördern somit die Dynamik. Da sich das Cross-Skaten auch in der wärmeren Jahreszeit ausüben lässt, darf Deine Garderobe neben geeigneter…
- Unterwäsche und Socken,
- Lange- und Kurze Hosen sowie
- Jacken & Westen auch
- Lange und Kurze Shirts.
…umfassen. Eine gute zusätzliche Orientierung bietet zudem die outfitmäßige Ausstattung für klassische Skater*innen. Hier findest Du stark reduzierte Bekleidung*, die Du auch für Nordic Skating nutzen kannst.
Wie bremst man auf Cross Skates am besten?
Technisch sicher und korrekt Stehen und Skaten ist gut, bei Bedarf zusätzlich bremsen zu können noch besser. Deswegen gibt es einige Möglichkeiten, wie Du beim Nordic Blading den Stopp schnell und effektiv beschleunigen kannst.
Einbeiniges Bremsen: Hierbei schiebst Du ein Bein ohne Vorderrad-Abheben vor. Diese Technik ähnelt dem Bremsmanöver beim Inline-Skaten mit Rollerblades.
Beidbeiniges Bremsen: Eine Variante, die eine hervorragende Dosierung bietet, allerdings auch etwas Übung und eine korrekt eingestellte Bremse voraussetzt. Die Übung ist deshalb so wichtig, weil kein anderes rollendes und / oder gleitendes Sportgerät eine „Rückfallbremse“ ermöglicht, das Gehen in die relative Rückenlage aber auch fiese Stürze zur Folge haben kann. Deswegen einige Tipps zum Training:
- Die Vorderräder müssen auf gleicher Höhe sein.
- Führe die Versuche möglichst langsam, auf einem nur leicht abfallenden Gelände und ohne Stöcke aus.
- Senke Deinen Schwerpunkt nur leicht ab. Lasse dabei die Knie etwas gebeugt und den Blick nach vorn gerichtet.
- Strecke anschließend die Arme nach vorn aus, während du deinen Oberkörper leicht nach hinten schiebst.
Wie Du siehst, kannst Du dabei einige Fehler machen. Beispielsweise, dass Du den Oberkörper statt nach hinten zu schieben nach vorn kippst. Oder die Knie durchdrückst, genauer gesagt nach vorn schiebst, wodurch sich Bremse und Rad wieder trennen. Stabilität und Ruhe sind das A und O, die Dir zu mehr Sicherheit und dabei auch einer besseren Technik verhelfen.
Wadenbremse am Schuh: Diese Bremse wird per Manschette um den Schuh herum geschnallt, wobei sich ihr oberer Steg entlang der Wade befindet, um die Bremswirkung zu erhöhen. Sobald Du Deinen Unterschenkel nach vorn schiebst, greift der Bremsblock, was den Reifen blockiert. Und wenngleich diese Bremse nicht fest an den Skates montiert ist, bietet sie den Vorteil, dass Du sie einwandfrei an- und abmontieren, kontrollieren und dosieren kannst.
Auf welchem Gelände kann man Cross Skates fahren?
Bestimmt hast Du schon einmal Aufnahmen davon gesehen, wie sich Skater*innen durch Wälder schlagen oder über Wiesen und Schotter brettern. Vielleicht beeindruckend, zugegeben – aber dann waren das keine Nordic-Skating-Sportler*innen!
Denn das Nordic Blading ist nicht fürs derbe Offroad, sondern für feinen, festen Schotter, Teer und Beton sowie feste Naturböden gedacht. Ebene Böden, auf denen Du gut und lange gleiten kannst. Es spricht also nichts gegen einen griffigeren Waldboden – vorwiegend dann nicht, wenn Du schon über mehr Erfahrung im Nordic Skating besitzt. Grundsätzlich gilt zudem: Je besser Du skatest, desto schmaler dürfen auch Deine Reifen bei einem anspruchsvolleren Terrain sein. Das ändert aber nichts daran, dass das „Cross“ beim Cross Skating eher für die komplexen Bewegungsabläufe denn für den extremen Geländeuntergrund steht. Insofern ist auch die Bezeichnung „Offroad Skates“ mit etwas Vorsicht zu genießen.
In der Konsequenz ergibt sich daraus, dass Du es nicht mit einer Extremsportart unter schwierigsten Bedingungen zu tun hast. Das macht das Cross Skating aber auch für Einsteiger*innen interessant, die gerne auch auf festen (Asphalt- oder Beton-) Wegen entlang von ebenen sehenswerten Landschaften wie Flussufern unterwegs sein wollen. Wald- und Parkwege mit Schotter setzen dann bereits deutlich mehr Training voraus (was daran liegt, dass die Einflüsse des Geländes große Auswirkungen auf das Cross-Skate-Fahrverhalten haben). Doch dafür fällt der Fahrspaß bei Gelingen dann umso größer aus!
Ist Nordic Skating lernen schwer?
Jein. Wenn Du bereits den klassischen Langlauf – noch besser das Skating – beherrschst, wird Dir zwar die Koordination von Armen und Beinen nicht so schwerfallen wie totalen Anfänger*innen. Allerdings ist zu beachten, dass beim Cross Skating, wie das Nordic Skating offiziell bezeichnet wird, die Stocktechnik doch noch einmal ganz anders funktioniert.
In der Konsequenz können Stöcke, die wie beim Langlauf gesetzt werden, zu richtig harten Stürzen (weil Schnee nun einmal deutlich weicher ist) oder zu Beschädigungen an den Stöcken führen. Weiterhin sind auch Brems- und Stabilisationstechnik sowie Abstoß und Schwerpunktlage anders. Um sie richtig zu erlernen, ist natürlich auch das dafür notwendige Zubehör (Cross Skates inklusive fest angebundener Ferse) absolut vonnöten.
Deswegen solltest Du Dich beim Nordic Blading als sommerliche Alternative zum Langlauf auf eine komplett neue Sportart einstellen und diese genauso offen und fokussiert erlernen wie den Wintersport. Dabei sollten die Trainingseinheiten anfangs eher kurz ausfallen, damit Du Dich wirklich auf die Technik konzentrierst. Aber keine Sorge, bereits nach etwa zehn Stunden erreichen viele Cross Skater*innen auf ebenem Gelände schon so viel Grundsicherheit, dass die Touren danach immer weiter ausgedehnt werden können. Dennoch ist es wichtig, auch weiterhin kurze Pausen einzulegen und sich stets neu auf die Technik zu konzentrieren. Schließlich ist es gar nicht so leicht, Fehler, die sich gleich zu Beginn eingeschlichen haben, wieder zu korrigieren.
Falls Du noch keinen Skilanglauf beherrschst, dann für Dich die gute Nachricht: Viele Nordic-Skater*innen merken an, dass es einfacher sei, zunächst zu skaten und dann auf die Ski zu steigen. Prinzipiell steht einem Erlernen beider Sportarten bei guter Gesundheit und Motivation aber ohnehin nichts im Wege. Und bei jeder der Varianten gilt: Erst einmal auf ebenen und befestigten Wegen, dann im Laufe der Zeit und des Trainings zunehmend Offroad, wenn denn gewünscht.
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Warum ist Nordic Skating so gesund?
Beim Nordic Blading handelt es sich um ein ganzheitliches Training, das alle Körperpartien fordert und fördert. Das siehst Du schon allein daran, welche Muskeln dabei verstärkt zum Einsatz kommen.
- Fußheber (wird beim Skate-Anheben und beim Halten des Skates in der Waagerechten benötigt)
- Wadenmuskel (sorgt dafür, dass die Beinbewegung stabil bleibt
- großer Oberschenkelmuskel (Ausstemmen, Beugung des Knies, Oberkörper-Pump-Bewegung)
- Adduktoren und Abduktoren in der Hüfte (Beine beim Skating Schritt heranziehen, Ausstemm-Bewegung)
- Gesäßmuskulatur insgesamt (spielt bei allen Rumpfbewegungen mit)
- Rückenstrecker (Rücken-Aufrichten, wichtig: Hüfte dabei leicht beugen)
- großer Rückenmuskel (kommt beim korrekten Stockeinsatz nicht zu knapp zum Einsatz)
- gerade Bauchmuskulatur (gleicher Einsatzbereich beim Drücken des Oberkörpers mit nach unten)
- großer Brustmuskel (Endphase des Stockeinsatzes)
- Armstrecker (zählt wie auch der Latissimus zum relevantesten Muskel, wenn es um den Stockeinsatz geht)
Und nicht nur das: Durch das Training steigt nicht nur die Muskelmasse – es kommt gleichermaßen zu einer Stabilisierung der Muskeln durch den Aufbau beziehungsweise die Verstärkung der um die Muskeln herum liegenden Manschetten. So betrachtet sinkt somit die generelle Verletzungsanfälligkeit, derweil die besser trainierten Muskeln eine zusätzliche Fettverbrennung ankurbeln.
Essenziell beim Nordic Skating: Das richtige Maß
Grundvoraussetzung, um gelenkschonend zu skaten, ist freilich eine richtige Anleitung und das korrekte Ausführen der Bewegungen. Ist dies der Fall, stellt das Nordic Skating für Knie und Rücken kein ernstzunehmendes Problem dar. (Wobei sich eine Rücksprache mit einem kompetenten Ärzt*innenteam vor dem Start immer empfiehlt. Das ist notwendig, weil Du bei Herzproblemen, Übergewicht oder motorischen Störungen unbedingt abklären solltest, ob der intensive Sport für Dich tatsächlich okay geht!)
Weitere positive Aspekte sind…
- das vergleichsweise geringe Risiko bezüglich Unfällen und Verletzungen (sofern vorausschauend geskatet und gebremst wird), weil keine extremen und schnellen Moves angesagt sind sowie
- das Stoffwechseltraining, das beim Cross-Skating inklusive ist und gerade Diabetiker*innen einen zusätzlichen Anreiz bieten dürfte.
Und das ist eigentlich immer noch nicht alles Tolle, wie Du im nächsten Abschnitt sehen wirst!
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Wie hoch ist der Kalorienverbrauch beim Nordic Skating?
Wenngleich es trotz aller Ähnlichkeiten doch ziemliche Unterschiede im Detail gibt, ist der Kalorienverbrauch wieder eine Hinsicht, in der sich Langlauf und Nordic Cross Skating ähneln! Im Durchschnitt kannst Du Durch die gleichmäßige, aber intensive Belastung des gesamten Körpers bei einem Gewicht von etwa 70 Kilogramm mit einem Verbrauch von gut 150 Kalorien pro Viertelstunde rechnen. Bei einer einstündigen Trainingseinheit macht das dann in etwa 600 Kalorien – circa 40 % mehr als beim klassischen Inline-Skating.
Also schon sehr lohnenswert, wenngleich Du beim Training anfangs natürlich von geringeren Werten ausgehen solltest. Immerhin sind die Intensität und die Dauer ja noch nicht so hoch. Dies widerspricht aber nicht dem Grundgedanken, dass das Nordic Skating eine tolle Möglichkeit zum Fett-Verbrennen und Muskelaufbau bietet. Denke nur noch einmal an die ganzen Aspekte, die Du hiermit trainierst:
- Atmung,
- kurz-, mittel- und langfristige Ausdauer,
- Milchsäure-Toleranz,
- Kraft,
- Koordination,
- Gleichgewichtssinn,
- Beweglichkeit,
- Konzentration und
- Reaktionsfähigkeit.
Und die alle zusammen machen für die Körperformung und das Wohlbefinden sicherlich noch einmal deutlich mehr aus als einfach nur eine Kalorienangabe, oder?!
Cross Skating: Fazit
Nordic Skating – oder noch genauer gesagt Cross Skating – ist eine tolle Sportart für die wärmeren Jahreszeiten und keinesfalls als Ersatz für den Skating-Langlauf zu verstehen. Stattdessen ergänzen sich die beiden Sportarten, setzen aber jeweils die Muße zum Erlernen der jeweiligen Technik und eigenes Material voraus.
Wenn Du diesen Schritt jedoch machen willst, wirst Du mit einem ganzheitlichen Training des gesamten Körpers belohnt. Dies liegt unter anderem daran, dass die Grund- und Bewegungstechniken wie…
- der Doppelstockschub,
- der Schlittschuhschritt,
- der Halbschlittschuhschritt
- das 1:1- und 1:2-Skating,
- die Dreipunkttechnik und
- der Permanentschub
…nahezu alle Muskelgruppen fördern und sich positiv auf Ausdauer, Koordination und die Stärke des Herz-Kreislaufsystems auswirken. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings eine gewisse Grundfitness und regelmäßiges Training.
Um dieses Training, so sicher und effizient wie möglich zu machen, benötigst Du freilich die richtige Ausstattung wie geeignete Skates, Stöcke, Bekleidung und Sicherheitszubehör sowie das Wissen darüber, welche Geländeformen (asphaltierte Wege, fein geschotterte Strecken, nicht zu unebene Waldwege, etc.) sich zum Skiken eignen und wie Du mithilfe von Wadenbremse und Co. im Zweifelsfall sicher stehen bleiben kannst.
In diesem Rahmen – auch, um noch deutlich mehr Informationen zu erhalten – ist der Besuch eines Anfänger*innenkurses sicherlich keine schlechte Idee. Bestimmt gibt es auch in Deiner Region entsprechende Angebote, bei denen Du gleichermaßen lernst, wie man es (nicht) macht. Oder Du kennst vielleicht schon jemanden, der bereits eine gewisse Zeit Cross skatet und verständlich erklären kann? Auch nicht schlecht! Denn wenngleich das Cross Skating natürlich problemlos allein funktioniert, macht es doch in einer harmonischen Gruppe oft gleich noch einmal doppelt so viel Laune. Wie der Langlauf auch.
Du willst wissen, wie man Langlauf im Sommer und Winter trainieren kann?
Quellen & Einzelnachweise:
[1] https://www.deutscherskiverband.de/breitensport_nordic-aktiv_sportarten_nordic_blading_de.html
[2] https://www.schwaben-skike.de/basics/skiken—ein-wahrer-kraft–und-fitnessturbo.html
[3] https://germanroadraces.de/?p=30204