Ein Tourenskifell als aufwendigster Bestandteil einer Tourenski-Ausrüstung? Und das noch eher als die Stiefel oder die Ski? Nachvollziehbar, wenn Dir diese These auf den ersten Moment ein wenig abenteuerlich erscheint. Doch beim genaueren Hinsehen wird dir auffallen, dass an ihr etwas dran sein könnte. Immerhin wirken die verschiedensten Untergrund-Gegebenheiten, Wetter- und weitere Umwelteinflüsse darauf ein. Und dann muss es gleichermaßen gute Gleit- wie Hafteigenschaften mitbringen sowie über einen ebenso effizient haftenden wie leicht zu lösenden Fellkleber besitzen. Technisch betrachtet, also gar nicht so leicht zu lösen, dieser Spagat. Aber keine Sorge, diverse Expert*innen geben für Dich in dieser Hinsicht ihr Bestes, sodass Deiner Skitour nicht viel im Weg steht. Grundvoraussetzung für einen langanhaltenden Tourenski-Spaß ist jedoch, dass Du Deine Tourenski Felle passend aussuchst und sie aufmerksam und regelmäßig pflegst.
Wofür sind Tourenski Felle gut?
Ein möglichst guter Halt beim Aufstieg (und das sogar in einem sehr steilen Gelände). Und dazu ein ebenso leichtes Gleiten bei kürzeren Bergab-Partien. So könnte man den Aufgabenbereich eines Skitourenfells umreißen.
Um diese Doppelaufgabe zu meistern, punktet das Steigfell mit seiner Beschaffenheit. Extrem viele feine und filigrane Härchen ergeben in der Gemeinschaft (die schon einmal einige Millionen umfasst) einen klettverschlussartigen Effekt. Der lässt sich in Kombination mit Gelände und Schnee wie folgt beschreiben. Während die Steigfell-Seite schräg mit ins Gewebe gesetzten und hinterher noch einmal gewalzten Haaren bestückt sind, zeichnet sich die Oberfläche der Ski durch eine unebene, einer Berg-und-Tal-artigen Struktur aus. Gleitet das Fell nun nach vorn, erleben die Härchen keinen Widerstand und rutschen geschmeidig über den Schnee. Bei einer gegenteiligen Bewegung verhaken sie sich jedoch. In Kombination mit dem gleichzeitig beim Nach-vorne-Abstoßen aufgebauten Druck entsteht ein recht großer Widerstand. Dieser sorgt letztlich dafür, dass Du nicht einfach so nach hinten weggleitest.
Tourenski Felle im Vergleich
Bei der Auswahl geeigneter Tourenfelle steht Dir eine Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung. Welche Variante, die für Dich die beste ist, hängt von Deinen individuellen Fähigkeiten, Vorlieben und Tourenplänen ab. Im Folgenden geht es um die groben Merkmale, Vor- und Nachteile der einzelnen Skitourenfelle. Solltest Du Dir anschließend aber noch nicht ganz sicher sein, ist es natürlich keine Schande, noch einmal eine*n Expert*in bei dir vor Ort zu dieser Frage zu konsultieren. Übrigens, hier findest Du stark reduzierte Tourenski Felle*.
Mohair-Felle
Mohairfelle, die hundertprozentig aus Angoraziegen-Wolle bestehen, sind extrem leicht. On top eignen sie sich hervorragend für Skitouren, die viel Zeit in Anspruch nehmen und dich sehr fordern. Das liegt unter anderem an den folgenden zwei Aspekten.
- Die Haare besitzen einen durchschnittlichen Durchmesser von lediglich 0,03 Millimetern.
- In Kombination mit einem hohlen Innenleben erweisen sie sich im Einsatz als bemerkenswert robust und gleichzeitig geschmeidig-weich. Selbst dann, wenn es sehr kalt wird.
Zusätzlicher Pluspunkt: Ob traditionell-bewährte oder moderne Klebetechnologie … Bei Mohair-Fellen kommen die verschiedensten Varianten zum Einsatz, sodass auch für Dich bestimmt das passende Tourenskifell mit dabei ist. Allerdings solltest Du auf eine regelmäßige und umsichtige Pflege Wert legen. Denn trotz ihrer tollen Eigenschaften sind Mohair-Felle nicht ganz so widerstandsfähig sind wie die direkt hiernach beschriebenen.
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Mix Felle
Handelt es sich bei einem Tourenskifell um einen Mix, kannst Du in den meisten Fällen mit einer etwa 70-30-prozentigen Mohair-Kunstfaser-Mischung rechnen. Gerade bei den modernsten Befestigungssystemen befindet sich eine Spitzen-Klettfixierung oder eine passende Aussparung. Sofern das Fell im Schaufelbereich nicht unter Spannung steht, minimiert sich der Gleitwiderstand (insbesondere bei Tiefschnee wichtig!) durch das geringere Eindringen des Schnees. Letztlich entsteht damit ein Fell, dass gleichermaßen gute Steig- und Gleiteigenschaften mit sich bringt und lange hält. Dennoch solltest Du ein Steigfell dieser Art nach spätestens 40 bis 50 Tourenski-Einsätzen noch einmal nach imprägnieren. Schließlich willst Du ja nicht, dass es zu einer unnötigen Stollenbildung kommt.
Kunstfelle
Kunstfelle wie die von Black Diamond zeichnen sich zuweilen durch top moderne Befestigungssysteme und eine höhere Widerstandsfähigkeit aus. Allerdings sind die aus 100 % Polyamid bestehenden Varianten in puncto Gleitverhalten doch letztlich erkennbar schlechter als reine Woll-Modelle. Wenn Du jedoch eher selten auf Tourenski unterwegs bist oder Dich fürs Freeriding interessierst? Dann wird Dir dieser Umstand höchstwahrscheinlich nicht so negativ auffallen und es werden die Vorteile überwiegen.
Tourenski Felle zuschneiden
Worin unterscheiden sich Zuschneide- und Fertigfelle?
Steigfelle sind sowohl in Zuschneide- als auch in bereits an bestimmte Tourenski-Modelle angepassten Varianten zu haben. Je nach Sorte bringen sie unterschiedliche Eigenschaften mit.
- Fertigmodelle stimmen in Länge und Proportion exakt mit einem konkreten Tourenski überein. Zugleich sind sie schon an einem kompatiblen Spannsystem befestigt, was die Sache einerseits bequem gestaltet. Andererseits hast Du oft nicht so viel Auswahl, was die Fellsorte an sich betrifft. Wobei natürlich auch Ausnahmen vorkommen; gerade dann, wenn kleinere Tourenski-Hersteller Sonderaktionen mit Fell-Herstellern planen.
- Zuschneide Felle dagegen, sind in diversen Längen, Breiten und untailliert erhältlich. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Du sie erst per Zuschnitt auf Deine individuellen Tourenski anpassen (lassen) musst. Worauf es dabei ankommt, wird in den folgenden Abschnitten erklärt.
Die richtige Größe für ein Tourenskifell zum Zuschneiden
Sofern Du Dich für ein Tourenskifell zum Selbst zuschneiden entscheidest, musst Du beim Kauf die richtige Länge und Breite im Hinterkopf haben. Faustregel hierbei: Länge und Breite entsprechen mindestens der gesamten Skilänge und der breitesten Skistelle. Bei fellgewordenen Steighilfen mit vormontiertem Spannungssystem im Skispitzen- genauer gesagt -endbereich sind Längenverstellungen oft nicht vollumfänglich möglich. Bei ihnen kann der Einstellbereich nur 10 bis 15 Zentimeter umfassen, was du beim Kauf berücksichtigen solltest. Dafür gibt es häufig (wie im Fall von Black Diamond*) Standard-Fell-Längen, bei denen Du zunächst das Fell auf die gewünschte Länge bringst und das Spannsystem später anbaust.
Ein Skitourenfell selbst zuschneiden
Ein Steigfell für Deine Tourenski selbst zuzuschneiden, das ist eigentlich kein Angang und kann mit genug Sorgfalt und dem richtigen Zubehör unkompliziert selbst erledigt werden. Wichtig ist, dass das Fell den Belag komplett abdeckt. Im Gegenzug müssen die Kanten frei bleiben, denn nur so erhältst Du während des Gehens den größten seitlichen Halt. Oder mit anderen Worten: Das Steigfell entspricht von der Form her dem Ski – nur ohne Kanten.
Für das Zuschneiden selbst benötigst Du…
- geeignete Messer* (dazu kommen wir gleich noch).
- eine Einspann-Gelegenheit* zwecks stabiler und damit sicherer Fixierung des Ski.
- und eine saubere Arbeitsfläche, damit weder Staub noch Dreck an die Fell-Klebeseite gelangen.
Tipp: In der Regel liegt einem Steigfell vom Hersteller aus eine Montage-Anleitung bei. Bitte lies Dir diese unbedingt durch und kläre eventuell entstehende Fragen ab, bevor Du mit dem Schneiden beginnst. Kleinere Korrekturen sind im Nachhinein freilich noch möglich – aber komplett zersäbelt ist komplett zersäbelt. Ohne Diskussion. Abgesehen davon bringen Dich saubere, flüssige Schnitte und das Einhalten der richtigen Lauf- und Gleitrichtung Deiner nächsten Skitour einen ganzen Schritt näher.
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Zuschneiden mithilfe verschiedener Messer
Im Bereich der Schnittwerkzeuge kannst Du auf Teppichmesser, Bogenmesser (wenn Du sie denn bedienen kannst) oder Fellmesser* mit direkter Zuschnitt-Kantenbreite-Abtragung (sehr vorteilhaft) zurückgreifen. Wie aufwändig der Zuschnitt ausfällt, hängt von der Skigeometrie und der Anpassung des Schaufelbereichs, der Fell-Länge (direkt passend oder noch zu kürzen) und der (nicht) vorhandenen Spannsystem-Montierung ab. Aber das siehst Du gleich schon in den einzelnen Arbeitsschritten.
- Als Erstes klebst Du das Tourenskifell zentral und unter Berücksichtigung der korrekten Richtung auf den gereinigten Skibelag auf. Dabei ist eine glatte Auflage ohne Wellen oder ein Abheben vom Belag für die nächsten Schritte von größter Bedeutung.
- Anschließend ziehst Du das Messer in einem Zug genau am Ski entlang (ohne Verdrehen!) an der Kante entlang von vorn bis hinten. Bei der richtigen Führung der Klinge (nach innen versetzt) verläuft die Schnittkante nicht an der direkten Außenseite. Sie befindet sich einige Millimeter weiter innen, was eine freiliegende Kante zur Folge hat. Wenn der Schnitt auf beiden Seiten korrekt und sauber verlaufen ist, sind beide Kanten frei – und das Fell in der idealen Form.
- Nun musst Du das Fell noch an den Schaufelbereich anpassen (was speziell bei Rocker-Ski wichtig ist). An dieser Position gilt, dass das Fell am vorderen Befestigungsbügel etwas schmaler sein muss und nicht den kompletten Skibelag abdeckt. Das ist dafür gedacht, dass sich Schnee nicht so leicht zwischen Skibelag sowie Fell absetzen kann. Um den Zuschnitt anzupassen, suchst Du den Punkt, an dem der Ski Kontakt zum Boden aufnimmt, sobald man den Ski flach darauf legt. Jetzt kannst Du mithilfe eines Lineals eine Gerade auf dem Fell einzeichnen. Sie muss von der Bügel-Außenseite bis zur Außenseite des Ski-Kontaktpunktes verlaufen. An ihr entlang das Fell abschneiden, fertig.
Spannsystem-Befestigung
Fertig zugeschnitten? Perfekt. Nun geht es noch um die korrekte Befestigung des Spann-Systems. Hast Du auf ein Fell zurückgegriffen, bei dem das Spannsystem an der Schaufel schon vormontiert war? Dann musst Du den Fellbereich am Ski-Ende noch kürzen und das Spannsystem wie in der dafür vorgesehenen Anleitung montieren. Oder genau umgekehrt, wenn das Ende bereits mit einem Spannsystem ausgestattet war. Sicherlich interessiert Dich jetzt brennend, wie das Ganze prinzipiell funktioniert. Doch da die Systeme recht verschieden ausgestaltet sind, ist es wohl besser, wenn Du Dich einfach mit einem System Deiner Wahl konkret auseinandersetzt. Im Zweifelsfall fragst Du – wie immer – am besten eine*n Expert*in bei Dir vor Ort.
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Richtige Pflege von Skifellen
Es kann viele verschiedene Gründe dafür geben, warum Dir Deine Aufstiegshilfe mehr oder weniger den Dienst verweigert. Oder warum Du es bei jedem Schritt entweder mit einem richtig großen Schneeklumpen oder mit einem Wegrutsch-Vorgang zu tun bekommst.
- Ausgefranste Schnittkanten und fehlender Halt an den Seiten.
- Eine Schneeschicht unter der Skifläche, die die dadurch entstanden ist, dass zwischen gelöstem Fell und Skifläche ein Zwischenraum entstanden ist.
- Das Loslösen von Befestigungsösen
- und vieles mehr.
Insgesamt kommt es nur kaum vor, dass ein*e Skitourengeher*in nie Probleme mit ihrem / seinem Fell hat. Manche potenziellen Probleme lassen sich jedoch bereits im Vorfeld / während der Tour durch Aufmerksamkeit und eine regelmäßige Pflege verhindern oder der wenigstens minimieren.
Triefnasser Schnee, insbesondere Pfützen sollten nach Möglichkeit umgangen werden. Schließlich ist die Imprägnierung* des Steigfelles ein wesentlicher Trick. Und diese wird bei einem nassen Fell so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass das Aufstoll-Risiko in trockenerem sowie kälterem Schnee deutlich größer ist. Je schmutziger der Schnee, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Fell verschmutzt und seine Einsatzfähigkeit verliert. Deswegen: Lauf‘, wenn es geht, nicht über den Acker. Vermeide zudem Strecken mit harzenden Bäumen so weit wie möglich. Klebrige Harzspiegel, die Fichtennadeln und Co. magisch anziehen, sind nämlich nicht unbedingt das, was sich Dein Skitourenfell als Bekanntschaft wünscht …
Eins ist allerdings klar: Schmutz ist nicht komplett vermeidbar. Er ist aber auch kein Drama, solange er regelmäßig per feuchtem Tuch und etwas Kraft entfernt wird. In puncto Reinigungsmitteln solltest Du Dich zudem an „Weniger ist mehr“ und „Folge den Anweisungen der Skitourenfell-Hersteller“ zu halten. Zusammen mit den jetzt noch kommenden Tricks kann dann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
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Imprägnieren und auf die Ränder und die Klebeseiten achten
Bei der Steigfell-Pflege per Imprägnieren gilt: Vor dem Imprägnieren muss das Fell (im Besonderen die Klebefläche) gründlichst von Verschmutzungen befreit sein. Logisch, dass bei einer Winter-Outdoorsportart schon einmal etwas hängen bleibt. Doch mit Pinzetten kannst Du Blättchen, kleineren Steinchen, Tannennadeln & Co. schon ziemlich geschickt auf die Pelle rücken. Und bei vielen Skifell-Modellen lässt sich feinerer Schmutz mithilfe eines feuchten Tuchs vorsichtig entfernen. Abgesehen davon ist natürlich auch das Motto „Was nicht fest pappt, muss auch nicht entfernt werden“ angesagt. Deswegen versuchst Du am besten, während des Auf- und Abfellvorgangs einen Kontakt zwischen dem Boden und der Klebeseite zu vermeiden.
Greifst Du anschließend auf Imprägniermittel* zurück, hast Du die Auswahl zwischen verschiedenen Produkten. Dabei handelt es sich um Sprays oder Mittel, die mithilfe eines Schwammes ziemlich leicht aufgetragen werden können. Dabei immer daran denken, dass sie entlang der Fell-Gleitrichtung und gleichmäßig aufgetragen werden und einen Moment einwirken können.
Deine ausgeprägte Aufmerksamkeit schenkst Du dabei optimalerweise den Skifell-Rändern. Bei nagelneuen Fellen sind sie durch die Versiegelung gegen das Ausfransen recht gut geschützt. Das ändert sich jedoch im Laufe der Zeit. Da lassen dann die Beanspruchungen in Form von Querungen und Schritten auf einem felsigen und nur wenig verschneiten Untergrund grüßen. Du stellst fest, dass einige Fransen abstehen? Dann kannst Du diese mithilfe einer Nagelschere vorsichtig entfernen. Anschließend lassen sich und die Schnittstellen (dabei auf genug Abstand zur Fellseite achten!) per kleiner Feuerzeug Flamme versiegeln. Dies sollte aber stets von der Seite mit dem Fell aus geschehen, damit die Klebeschicht nicht beschädigt wird.
Klebeschicht vom Tourenskifell erneuern
Selbst, wenn Du Dich sehr gewissenhaft um dein Tourenskifell und seine Pflege kümmerst: Es kommt der Tag, an dem die Klebeschicht-Erneuerung fällig ist. Da es sich dabei um einen aufwendigen Arbeitsprozess handelt, dürfen hier nur Expert*innen zu Werke gehen. Denn nur Sorgfalt und Vorsicht sorgen für das Ergebnis, das Du Dir tatsächlich wünschst. Dennoch soll an dieser Stelle einmal vorgestellt werden, wie die Erneuerung grundsätzlich läuft. Meine Empfehlung: Der Haftkleber von Contour*
- Zunächst wird die Umgebung einer Werkbank abgedeckt und das Skitourenfell auf ihr ausreichend gespannt fixiert.
- Danach wird ein in die passende Form geschnittenes Backpapier auf die Seite mit dem Kleber aufgelegt. Auf das Papier wird vorsichtig ein altes Bügeleisen mit mittlerer, bereits warmer Heizstufe aufgesetzt. Dieser Vorgang trägt dazu bei, den alten Fellkleber zu lösen und mithilfe des Backpapiers entfernen zu können. Wenn anschließend noch etwas Kleber vorhanden ist, kann er dank eines breiten Spachtels recht gut abgetragen werden. Profitipp: Einen beheizbaren Spachtel dafür verwenden.
- Für die Erneuerung des Klebers gilt: Erst einmal die Herstellerangaben berücksichtigen. Und dann per sauberem Spatel eine Schicht Flüssigkleber ebenmäßig verteilen, trocknen lassen und den Vorgang zwei bis dreimal wiederholen. (Dabei immer gut eine ¾ Stunde Wartezeit zwischen den einzelnen Auftrage-Schritten einplanen) Alternativ kann auch ein auf einer Transferrolle aufgebrachter Kleber zum Einsatz kommen.
- Ohnehin muss das Skifell aber über Nacht in Ruhe trocknen dürfen, bevor es erneut zum Einsatz kommt.
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Wie bewahrt man ein Skitourenfell unterwegs und Zuhause richtig auf?
Grundsätzlich sollten Tourenskifelle so sauber und trocken wie möglich aufbewahrt werden. Hinzu kommt, dass sie bei einer Wanderung im Freien auch möglichst warm gehalten werden sollen. Packe sie also bitte nicht nass in Deinen Tourenrucksack*. Denn dann fallen ihre Chancen aufs erneute Kleben aufgrund der Nässe und der niedrigen Temperaturen ziemlich gering aus. Besser: Das Steigfell zwischendurch an den Bauch, unter die Jacke packen. Auch beim Auffellen für eine eis- wie schneefreie Fläche an den Ski zu sorgen, lohnt sich. Für die dauerhafte Aufbewahrung ist unter dem Strich …
- ein trockener Ort
- mit niedriger bis mittlerer Normal-Zimmertemperatur,
- idealerweise ohne Licht und Staub
…am besten geeignet. Zusätzlich wichtig: Lege die Skitourenfelle nicht direkt an die Heizung oder in die strahlende Sonne, weil dies den Kleber austrocknet. Ob Du sie mit oder ohne Netz aufbewahrst? Das hängt wie bereits festgestellt von den Modellen und den jeweiligen diesbezüglichen Herstellerangaben ab. Atmungsaktive Beutel sind aber in jedem Fall empfehlenswert.
Tourenski Felle richtig aufziehen und abfellen
Abgesehen von den unterschiedlichen Materialien zeichnen sich Tourenfelle und durch unterschiedliche Spannmechanismus-Positionierungen und Hafttechnologien aus. Deswegen geht es jetzt darum, was Klebe- genauer gesagt Adhäsionsfelle auszeichnet und wie Du sie jeweils richtig anbringst oder ablöst.
Tourenskifelle zum Kleben
Bei Tourenskifellen, die geklebt werden, lassen sich Varianten mit Spannmechanismus am Skiende oder an der Skispitze unterscheiden. Beim…
Auffellen vom Skiende aus
…gehst du dabei wie folgt vor (beim Skispitzen-Spannsystem sind die Schritte dann nur in der umgekehrten Reihenfolge):
- Zunächst einmal muss die Skiunterseite gleichermaßen trocken wie sauber sein, damit das Tourenskifell hinterher problemlos kleben bleibt. (Ein Umstand, der gerade bei frisch gewachsten Ski eine wichtige Rolle spielt.) Diesen Zustand erreichst du am besten mithilfe eines sauberen Mikrofasertuchs.
- Danach steckst Du den Ski zwecks Fixierung in den Schnee und beginnst, das Fell im Bereich der Skispitze zu fixieren. Nun streichst du es mit einem gewissen Längszug aus, wobei du das auf dem Fell befindliche Netz etappenweise mit entfernst. Achtung: Nimm Dir für diese Handlungsschritte genug Zeit. Denn wenn Du nicht gleichmäßig und zentriert arbeitest, musst Du Dich vielleicht gegen Ende hin komplett korrigieren.
- Hast Du diesen Handlungsschritt beendet? Prima, dann kann der Ski umgedreht, andersherum in den Schnee gesteckt und das elastische Fellende per Clip übers Ski-Ende geführt werden. Zum Schluss brauchst Du dann das Fell nur noch von Spitze bis Ende des Skis auszustreichen und eine saubere Ränder-Kanten-Linie zu prüfen.
Abfellen von Klebe-Modellen
…erweist sich als nicht weniger wichtig als das Auffellen. Auch, wenn die von den Temperaturen und dem Wind gekühlten Finger gerne einmal etwas anderes behaupten. Das liegt daran, dass eine trocken- und sauber bleibende Klebeseite gerade bei Touren mit mehrmaligen Auf- und Abfell-Prozessen für die Haftfähigkeit des Klebers von großer Bedeutung ist. Was vor dem eigentlichen Vorgang auf jeden Fall zu beachten ist? Wenn Du nicht willst, dass Dir dein Ski wegsaust, wirklich immer den Skistopper umschalten! Und das sind die weiteren Vorgänge:
- Als Erstes drehst Du den Ski inklusive Fellseite nach oben um, legst ihn in den Schnee und löst den Spannmechanismus.
- Im Anschluss daran löst Du das Tourenskifell von hinten nach vorn. Berücksichtige dabei, dass es an der Skispitze eingehängt zu bleiben hat. Immerhin willst Du bestimmt nicht, dass die Klebeseite im Schnee landet. Das Auf-den-Ski-Treten vereinfacht diesen Vorgang per Fixierung noch einmal.
- Jetzt kommt es darauf an, dass Netz wieder anzubringen. Dafür wird es am Ende des Fells auf die Klebeseite gehalten und anschließend vorsichtig bis zur Fell-Mitte ausgestrichen.
- Beim anschließenden Zusammenlegen von Netz und Fell ist es hilfreich, dass Fell an einem Ende und in der Mitte ein wenig auf Zug halten. Hierbei wird die Kombination 1 x in der Mitte zusammengelegt (Fell, Klebeseite, Netz, Klebeseite, Fell). Danach wird der vordere Spannmechanismus gelöst und der Zusammenlege-Vorgang fortgesetzt.
Darf beim Zusammenlegen im Zweifelsfall Klebeseite ohne Netz auf Klebeseite treffen?
Das ist eine häufig gestellte und oft diskutierte Frage. Ob Ja oder Nein lässt sich nicht einfach so sagen. Das hängt nämlich weitgehend davon ab, wie die Klebetechnologie im Einzelnen funktioniert.
- Hybrid-Felle wie die des Herstellers Contour* beispielsweise verfügen über keine ausschließliche Klebeschicht, was das Ganze möglich macht.
- Reine Klebe-Tourenfelle dagegen werden auf die Dauer beschädigt, wenn Klebeschicht 1 regelmäßig auf Klebeschicht 2 trifft. Dann ist dies natürlich nicht unbedingt empfehlenswert. Es sei denn, der Hersteller wendet bei seinen Klebefellen eine Technologie an, die eine Reaktivierung der Klebekraft ermöglicht.
Insofern: Immer auf die individuellen Modelle achten und sich im Zweifelsfall direkt beim Hersteller nach der besten Faltvariante erkundigen.
Adhäsionsfelle
Grundsätzlich läuft der Aufzieh- und Abfellvorgang bei Adhäsionsfellen genau wie bei Klebefellen ab. Der größte Unterschied liegt allerdings darin, dass keine Schutzfolie notwendig ist und die Felle selbst auf feuchten Ski haften. In der Konsequenz ergibt sich daraus eine gewisse Erleichterung. Allerdings solltest Du bei der Platzierung und beim (Ab-) Spannen auf ein genauso gründliches Vorgehen achten. So wirst Du lange Freude an Deinem Tourenskifell haben.
Adhäsionsfelle
- Allround-Steigfell mit Fusiontec Adhäsion Hafttechnologie
- Fixierung vorne: Ski Clamp (Befestingsklammer), hinten: Tail Clip
- Inkl. Zuschneidewerkzeug
Preis: € 170,95 Preis prüfen*
Tourenski Felle wachsen
Bei der Auswahl des Skitourenfells solltest Du darauf achten, dass die von Dir gewünschte Variante weder Fluor, Teflon, Silikon noch vergleichbare Bestandteile enthält. Der Grund dafür: Sie schwächen die Haftkleber-Kraft und sind daher kontraproduktiv. Idealerweise reinigst Du fabrikneue sowie gewachste Ski zunächst mit einem Wachsentferner* und greifst anschließend zum neutralen Paraffinwachs. Hersteller, die geeignete Wachse produzieren, sind unter anderem…
Was das Wachsen betrifft, hast Du die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Vorgängen. Dem direkten Einbügeln des Wachses in das Fell oder das Wachs-Erhitzen per Haartrockner und Einbringen auf diese Weise. In beiden Fällen gilt: Wachs stets in Richtung der Haare übers Fell verstreichen und möglichst gleichmäßig und zügig vorgehen. Bei einer gewissen „Ausleuchtung“ ist es zudem besonders leicht zu erkennen, wo schon überall Wachs gelandet ist und wo Du noch etwas nacharbeiten musst.
Wichtig beim Wachsen deines Fells ist, dass du das Wachs immer in Haarrichtung über das Fell streichst. Beim Einreiben mit dem Wachs bildet sich eine leicht sichtbare, weiße Schicht. Wenn du dir dein Tourenfell ein wenig „ausleuchtest“, kannst du es noch besser erkennen. Somit sorgst Du für eine gleichmäßige Verteilung des Wachses.
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Probleme während der Skitour am Fell beseitigen
Freilich kann während einer Skitour eine ganze Reihe an Problemen auftreten; am häufigsten sind jedoch diese drei Szenarien.
- Die Gleitfähigkeit geht etappenweise verloren, in der Folge kommt es zu Aufstollen. In diesem Fall ist Ski-, alternativ auch Imprägnierwachs* für Felle Dein bester Freund. Deshalb solltest Du es immer auf Deine Rucksack-Packliste bezüglich einer Skitouren-Ausrüstung setzen.
- Dein Tourenskifell büßt seine Klebefähigkeit ein. Hierbei handelt es sich um eine sehr unglückliche Herausforderung. Das liegt daran, dass eine Skitour in der Regel keine Möglichkeit zur umfassenden Reparatur bietet. Manchmal hilft die Entfernung von Eis und / oder Schnee ein wenig. In einigen Fällen bieten auch manche Hersteller Notfall-Klebesets an. Im größten Notfall kannst Du es auch mit Kordeln, Kabelbindern oder Tapes versuchen. Was eigentlich kein Problem darstellen dürfte, weil Du diese ohnehin immer dabei haben solltest. Lieber für einen Moment nicht so elegant als gar nicht gelaufen …
- Der Befestigungsmechanismus ist defekt. Hierbei gilt gleiches wie beim Verlust der Klebefähigkeit – unterwegs vollumfänglich reparieren ist kaum möglich. Auch in dieser Situation können Kabelbinder eine Zwischenlösung darstellen. Läufst Du regelmäßig Skitouren, erweisen sich auch Universal-Befestigungsmechanismen (kompatibel mit einem Großteil der gängigen Ski-Modelle) als hilfreich.
Zubehör für Tourenski Felle
Neben den (bei Bedarf) für den Zuschnitt geeigneten Messern* und Imprägnierwachs* zählen auch verschiedene Bügel und Spitzenspanner zu den sinnvollen Zubehör-Bestandteilen rund um das Skitourenfell. Bei den Bügeln ist es so, dass viele Hersteller verschieden große Bügel für den Schaufelbereich anbieten, um den Halt des jeweiligen Spannsystems so groß wie möglich ausfallen zu lassen. Spitzenspanner dagegen sind dafür da, die Felle am Ski unter Spannung zu setzen und können ebenfalls in verschiedenen Größen zwecks idealer Anpassung separat erworben werden.
Tourenskifell: Fazit
Ein Tourenskifell gehört zu den unverzichtbaren Equipment-Bestandteilen bei Deiner Skitour. Gute Gleiteigenschaften in Kombination mit einem sicheren Halt sorgen dafür, dass Du sicher und mit Freude in den Bergen unterwegs bist. Ob Du Dich dabei für…
- Mohair-, Kunst- oder Mixfelle entscheidest,
- ein Klebe- oder ein Adhäsionsfell verwendest,
- die Felle selbst zuschneidest, wachst und den Kleber bei Bedarf eigenständig erneuerst oder dies Expert*innen übernehmen lässt,
…ist dabei natürlich Deinen ganz persönlichen Präferenzen überlassen. Wichtig ist aber ohnehin, dass die Steighilfe aus Fell von der Größe und der Form her zu Deinen Tourenski passt. Auch solltest Du darauf achten, den Kleber und die Imprägnierung regelmäßig zu überprüfen. Denn nur, wenn die Haftung und das wasserabweisende Verhalten stimmen, kann das Tourenskifell seine volle Wirkung entfalten. Somit erhöhen auch die sorgfältige Reinigung von Schmutz und das Aufbewahren an einem sauberen, trockenen und nicht zu warmen Ort die Langlebigkeit deutlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Geschickt auswählen, mit ein bisschen Umsicht und Liebe behandeln – und dann wird das schon!
Du willst wissen, was man für Skitouren benötigt?
Quellen & Einzelnachweise:
[1] https://www.bergzeit.de/magazin/skifell-pflege-anleitung-tipps/
[2] https://www.bergwelten.com/a/so-kleben-die-steigfelle-wieder
[3] https://www.bergzeit.de/magazin/skifelle-aufziehen-abziehen-zusammenlegen/
[4] https://www.bergzeit.de/magazin/skifelle-selbst-zuschneiden-anleitung/
[5] https://www.bergfreunde.de/basislager/skifelle-pflegeanleitung/
[6] https://www.bergzeit.de/magazin/test-skifelle/